Insel Vis - Geschichte

Insel Vis - Geschichte
Insel Vis - Geschichte Issa - antike griechische Stadt - erhalten sind Überreste wie Thermen, Nekropole, Theater und Teile des Hafens - Foto: Wikipedia - Autor: August Dominus - Lizenz: s.u.



Übersicht

Insel Vis - Geschichte
Insel Vis - Geschichte Brunnen aus der venezianischen Zeit - Foto: Wikipedia - Autor: August Dominus - Lizenz: s.u.



Im 4. Jahrhundert v. Chr. gründeten die Griechen unter Dionysios I. von Syrakus auf Vis die Kolonie Issa, die heutige Stadt Vis, die im Laufe der Zeit eine unabhängige Polis mit eigener Münze wurde und selbst Kolonien gründete, darunter das heutige Split. Die Illyrischen Kriege (229 – 219 v. Chr.) endeten in einem Bedeutungsverlust zugunsten der neuen römischen Hegemonialmacht an der Adria. 47 v. Chr. wurde die Stadt ins römische Reich eingegliedert. Im Mittelalter gehörte Vis zur Republik Venedig, 1797 wurde die Insel dem napoleonischen Königreich Italien zugeschlagen. Vorübergehend war sie von den Briten besetzt, die sie als Stützpunkt zur Kontrolle der Adriaküste nutzten.




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Insel Vis - Geschichte Schlacht bei Lissa 1866 - Mitte: östereichisches Kriegsschiff Kaiser - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)


In diese Zeit fällt die Seeschlacht am 13. März 1811 bei Lissa, in welcher der britische Kapitän William Hoste mit drei Fregatten und einer Korvette die deutlich größere franko-italienische Flotte (sechs Fregatten, kleine Schiffe) unter Kapitän Bernard Dubourdieu besiegte und damit die Landung auf der Insel verhinderte. Die Briten eroberten zwei gegnerische Fregatten (Bellona (fr) und Corona (it)); das französische Flaggschiff La favorite verbrannte. Bernard Dubourdieu und zwei seiner Kapitäne fielen. Unter österreichisch-ungarischer Herrschaft zu Zeiten des Kronlandes Dalmatien ab 1814 wurde der italienische Name der Insel, Lissa, verwendet. Wie im Londoner Vertrag zugesagt kam sie 1918 an Italien, danach wurde sie durch den Grenzvertrag von Rapallo 1921 jugoslawisch.


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Insel Vis - Geschichte Tito Höhle (Titova špilja na Visu) - Foto: Wikipedia - Autor: Ex13 - Lizenz: s.u.


Bei Vis/Lissa haben im Laufe der Jahrhunderte mehrere Marinegefechte stattgefunden, zuletzt die Seeschlacht von Lissa am 20. Juli 1866. In der Nähe von Komiža liegt die sogenannte „Tito-Höhle“, aus der Josip Broz Tito 1944 den Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht organisiert haben soll. Durch die strategisch günstige Lage war Vis immer für das Militär interessant und wurde auch das Gibraltar der Adria genannt. Bis zum Zusammenbruch des Vielvölkerstaates Jugoslawien war die Insel militärisches Sperrgebiet und für Ausländer nicht zugänglich. Erst 1995 wurde die Insel wieder nach außen geöffnet, so dass der Tourismus erst sehr spät Einzug halten konnte. Die Bewohner leben neben dem Tourismus überwiegend von Weinbau und Fischfang. [1]



Constantine Volanakis Naval battle at Lissa

Seeschlacht um Lissa (Insel Vis)- 1866 - eingebunden über Wikimedia Commons


Militärische Befestigungen - Our Lady's Battallion

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Insel Vis - Geschichte Festungswerk Our Lady's Battallion - Foto: Wikipedia - Autor: August Dominus - Lizenz: s.u.


Eine der Hauptfestungen, die von den Österreichern während ihrer Herrschaft über die Insel gebaut wurden, hieß „Our Lady's Battallion“. Diese Festung wurde in den 1830er Jahren in der ersten Bucht von Vis in einem Ort namens Levaman errichtet. Nach der italienischen Besetzung von Vis wurde diese Festung in „Batteria della Madonna“ umbenannt. Die Festung ist von einem 2 Meter tiefen Graben umgeben, während die Verteidigungsmauern geneigt sind und aus fein bearbeitetem Stein bestehen. Der Eingang zur Festung befindet sich im Ostflügel, der wie ein Bogen gebaut ist, mit einem gut bearbeiteten Stein, der aus einer Mauer heraus ragt.


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Insel Vis - Geschichte Festungswerk Our Lady's Battallion - Foto: Wikipedia - Autor: August Dominus - Lizenz: s.u.


Die Festung selbst wurde durch eine hölzerne Zugbrücke gesichert, nach der man in einen geräumigen rechteckigen Hof eintrat, auf dessen Grund sich ein Brunnen befand, um die Festung mit Wasser zu versorgen. Im südlichen Teil des Hofes befindet sich eine erhöhte Böschung, die von einer hohen geneigten Mauer umgeben ist, auf der sich einst Kanonen befanden. Unterhalb der Böschung befindet sich ein schönes parabolisches Gewölbe mit Stauräumen und einem Verlies. Das Hauptgebäude befindet sich im südlichen Teil mit einem Stockwerk, in dem sich das Marinekommando über die Insel befand und ein weiteres Stockwerk, wo sich eine Kaserne für die Unterbringung von Offizieren und Soldaten lag.


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Insel Vis - Geschichte Einblick in den Bereich der Seeschlacht von Lissa im Marinesaal des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)


Im Dritten Italienischen Unabhängigkeitskrieg gewann der österreichische Admiral Wilhelm von Tegetthoff am 20. Juli 1866 durch Anwendung der Rammtaktik die Seeschlacht von Lissa bei der heute Vis genannten Insel gegen die zahlenmäßig überlegene italienische Flotte unter Admiral Carlo Pellion di Persano. Während der bemerkenswerten Schlacht von Vis, die vom 18. - 20. Juli 1866 stattfand, spielte die Festung eine wichtige Rolle, da von dieser aus durch Kanonenschüsse das italienische Panzerschiff RN Formidabile so schwer beschädigt wurde, dass es zum Flottenstützpunkt der Italiener nach Ancona zurückfahren musste. Das Schiff stand unter der Führung von Kapitän Simone Antonio Pecoret de Saint-Bon, einem französischen Admiral im Dienste der italienischen königlichen Flotte.


Fort George - die Briten auf Vis

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Insel Vis - Geschichte Fort George - Foto: Wikipedia - Autor: August Dominus - Lizenz: s.u.


Eine weiteres Festungswerk war das Fort George, das von den Briten gebaut wurde. Dies geschah zu einem Zeitpunkt, als die österreichische kaiserliche Autorität in der Region an die Franzosen abgetreten wurde als Teil einer erniedrigenden Friedensniederlegung, die von Napoleon diktiert wurde und die Adria in einen „französischen See“" verwandelte. Seine Kriegsschiffe starteten sogar vom venetischen Arsenal und er erweiterte sein Reich weiter in Europa. Die Königliche Marine wurde an die Adria geschickt mit einem Regiment von Fußsoldaten und einer Abteilung der Artillerie, um zu verhindern, dass Napoleons Ambitionen zum Tragen kamen. Die Briten hatten vorher schon die Insel Vis für die Aufnahme von Quellwasser und einen sicheren Ankerplatz genutzt, bevor sie die Insel verteidigten.


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Insel Vis - Geschichte Fort George - Foto: Wikipedia - Autor: August Dominus - Lizenz: s.u.


Im Jahr 1811 überfielen die Franzosen erfolgreich die Bucht von Vis, die der Stadt Schaden zufügte und zahlreiche Handelsschiffe zerstörte. Es wurde daher beschlossen, dass die Bucht von Vis Schutz vor weiteren solchen Angriffen bekam. Die ersten Verteidigungsanlagen wurden auf Hoste Island in der Mitte des Hafens errichtet, bestehend aus zwei 18-Pfund-Geschützen und Steinbefestigungen. 1812 wurde Fort George gegründet, nachdem der britische Gouverneur Colonel Robertson entschieden hatte, dass der Hafen einen besseren Schutz benötigte. Fort George sollte in erster Linie eine leichte Kanonen- und Musketenabwehr sein und wurde daher in Korrespondenz mit drei weiteren Martello-Türmen gebaut; die Türme Bentinck und Robertson auf der Rückseite der Festung und der Turm Wellington über die Bucht.


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Insel Vis - Geschichte Fort George - Foto: Wikipedia - Autor: August Dominus - Lizenz: s.u.


Wie die Verteidigungsanlagen auf Hoste Island trugen diese Martello-Türme auch große Kanonen, die feindliche Schiffe davon abhalten konnten, sich der Bucht zu nähern. Die Wehrtürme und Fort George wurden unter der Aufsicht von Kapitän Henryson mit direkt von der Insel rekrutierten Arbeitern gebaut und blieben streng unter der Gerichtsbarkeit der Armee, während die Batterie auf Hoste Island unter der Kontrolle der Royal Navy blieb. Die Verteidigungsanlagen wurden Ende 1813 fertiggestellt und zwei Jahre später den Österreichern übergeben, die nach dem Niedergang und dem Sturz der napoleonischen Streitkräfte in der Region die Kontrolle über ihre adriatischen Gebiete zurückgewonnen hatten.



Lissa-komiza-castello

Venezianisches Kastell am Hafen der Stadt Komiža auf der Insel Vis - eingebunden über Wikimedia Commons


Sehenswürdigkeiten

  • Höhle Modra špilja auf der Insel Biševo;
  • Tito-Höhle auf Vis;
  • Zelena špilja auf der Nebeninsel Ravnik;
  • Alter Militärflugplatz;
  • Alter U-Boot-Bunker;
  • Ehemaliges Militärgelände mit unterirdischen Befestigungsanlagen und alten Geschützen am südwestlichen Zipfel „Stupisce“

Tipps:


Touristische Informationen:

Vis Tourist Board

Anschrift:

Setaliste Stare Isse 5
21480 Stadt Vis

KROATIEN

Telefon: +385 (0) 21 717 017

Fax: +385 (0) 21 717 018


E-Mail: tzg-visa@st.t-com.hr

Internet: www.tz-vis.hr


Quellenhinweis:


1.: Die Informationen zur Insel Vis in Kroatien basieren auf dem Artikel Vis (Stand vom 07.06.2017) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Die Fotos "Teaserfoto: Untergrundbunker, Tunnel und Observatorien - Autor: Dominik Matus" - "Siedlungen Kut und Luka; Central valley/plateau on island on Vis; (2 Fotos) - Autor: ModriDirkac" - "Tito Höhle (Titova špilja na Visu) - Autor: Ex13" stammen aus der Wikimedia Commons der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter den Bedingungen der Creative Commons "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported".

Die Fotos "Brunnen aus venezianischer Zeit; Issa - antike griechische Stadt; Festungswerk Our Lady's Battallion; Fort George; (7 Fotos) - Autor: August Dominus" stehen unter den Creative Commons "Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)".


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