Dr. Robert Koch

Dr. Robert Koch (1843 - 1910)
Dr. Robert Koch (1843 - 1910) Bildquelle: Wikipedia (Public domain)



Überblick

Nationalpark Brioni
Nationalpark Brioni Denkmal an den Kampf gegen die Malaria auf der Insel Brioni durch Dr. Robert Koch



1893 kaufte der österreichische Industrielle Paul Kupelwieser die Inseln des Archipel Brioni und machte sie bewohnbar. Der Grund für die „Unbewohnbarkeit“ war die Krankheit Malaria. Kupelwieser las in einer Zeitung, dass Dr. Robert Koch in Italien Forschungen über die Malaria machen wollte. Er schrieb ihm daraufhin einen Brief und erläuterte die Situation auf der Insel. 1900/01 besuchte Dr. Robert Koch die Insel zweimal. Als Überträger der Malaria identifizierte Koch die Anopheles-Mücke und rottete mit ihr die Malaria auf der Insel aus. Noch heute erinnert ein Denkmal an Robert Kochs Besuch und Forschung auf der Insel Brioni.


Kurzbiographie

Berlin - Luisenstraße 57
Berlin - Luisenstraße 57 Inschrift der Gedenktafel vor dem Haus: In diesem Hause von 1879 - 1897 Arbeitsstätte des Reichsgesundheitsamtes schuf Professor Doktor Robert Koch, Ehrenbürger der Stadt Berlin, das Rüstzeug der Bakteriologischen Wissenschaft und entdeckte 1882 das Tuberkelbakterium.



DR. ROBERT KOCH (1843 - 1910)

KURZBIOGRAPHIE


Robert Koch
- sein vollständiger Name Heinrich Hermann Robert Koch - wurde 1843 in Clausthal (heute Clausthal-Zellerfeld) als Kind eines Bergbeamten und Bruder von zehn Geschwistern geboren. An der Universität Göttingen studierte er zunächst Botanik, Physik und Mathematik, entdeckte jedoch bald darauf sein Interesse an der Medizin und wechselte den Studiengang dementsprechend. Der Wissenschaft widmete er sich bereits als Student und arbeitete schon früh als Assistent an der Pathologie. Er promovierte 1866 und heiratete ein Jahr später Emmy Adolfine Fraatz, Tochter eines Pfarrers. Kurz darauf nahm er zunächst am Hamburger Stadtkrankenhaus und später in einem Heim für behinderte Kinder in Hannover seine Arbeit auf.


Berlin - Denkmal Dr. Robert Koch
Berlin - Denkmal Dr. Robert Koch Statue von Robert Koch in Berlin nahe der Charité (Luisenstraße/Robert-Koch-Platz)


Nach diesen ersten Erfahrungen begann er privat zu praktizieren, interessierte sich aber für sehr viele verschiedene Themen wie Archäologie, Anthropologie und der neu entstehenden Forschungsrichtung, der Bakteriologie. 1870/71 meldete sich Koch im Deutsch-Französischen Krieg freiwillig und arbeitete im Feldlazarett. Seine bahnbrechenden Arbeiten, z.B. die Züchtung und Färbung von Bakterien begann er als Kreisphysikus in Wollenstein, mit denen er die Grundlagen der bakteriologischen Forschung bildete. Damit perfektionierte er die Mikroskopie, um die Untersuchungsmöglichkeiten von Bakterienkulturen zu verbessern.


Nationalpark Brioni
Nationalpark Brioni Hotel Carmen auf der Insel Veli Brijun


1876 wies er lebende Mikroorganismen im Milzbrandbazillus nach, welche er als Ursache für die Infektionskrankheit erkannte. In den Jahren 1880 bis 1904 war er Mitglied des kaiserlichen Gesundheitsamtes und Direktor des Hygienischen Institutes der Universität als auch des neugegründeten Instituts für Infektionskrankheiten (das Institut trägt heute seinen Namen). Auch zwei seiner Mitarbeiter, Emil Behring und Paul Ehrlich , wurden später zu Nobelpreisträgern. 1882 entdeckte er das Tuberkulose-Bakterium, woraufhin eine Diagnose der Erkrankung entscheidend verbessert wurde. 1883/84 leitete er eine Cholera-Expedition nach Ägypten und Indien.


Nationalpark Brioni
Nationalpark Brioni ...ehemaliges Bootshaus...


Hier konzentrierte er sich auf diese Krankheit, deren Verbreitung in Indien 1883 epidemische Ausmaße angenommen hatte. Dort fand er auch dieses Bakterium schnell, und stellte fest, dass der Mensch es vor allem mit Wasser aufnahm. Ebenso erforschte er die Krankheiten, welche wie die Malaria durch Insekten übertragen werden. Er suchte nach Möglichkeiten zur Verhütung und Bekämpfung dieser Seuchen. In den Jahren zwischen 1897 - 1906 führen wiederholte Forschungsreisen Kochs in Begleitung seiner zweiten Frau Hedwig bis in die Tropen. Er untersucht Entstehung und Ausbreitung der Pest, der Malaria, der Schlafkrankheit und der Rinderpest. Eine dieser Reisen führte Koch auch nach Brioni, wo er erfolgreich die Anopheles-Mücke bekämpfte und der Archipel schließlich malariafrei wurde.


Malaria

Nationalpark Brioni
Nationalpark Brioni Robert-Koch-Denkmal von Josef Engelhardt


Mit Malaria beschäftigte sich Dr. Robert Koch zum ersten Mal 1897 in Daressalam. Auch in Deutschland kam die Krankheit - hier „Wechselfieber“ genannt - durchaus noch vor. Die Kolonie mit dem größten Malaria-Problem im deutschen Kolonialreich war jedoch Kaiser-Wilhelms-Land in Deutsch-Neuguinea. In den ersten Jahren der Schutzherrschaft waren hier bei den 150 Europäern an die 1.500 Malaria-Fieberanfälle registriert worden. In Finschhafen war sogar ein Drittel der Siedler an der Krankheit gestorben, so dass der Ort aufgegeben werden musste. 1900 untersuchte er auf Bitten Paul Kupelwiesers die Malaria auf Brioni im damals österreichischen Küstenland (heute Brijuni, Istrien, Kroatien) und initiierte die Sanierung der Insel, bildete Ärzte aus. Schon 1901 war Brioni malariafrei und der Aufstieg zum beliebten Kurort konnte beginnen. Dafür wurde ihm unweit des Hafens in einem Steinbruch ein Denkmal von Josef Engelhardt errichtet [1].


Robert-Koch-Bibliothek

Berlin
Berlin Kreuzung Robert Koch Platz/Luisenstraße


Wir vergessen dabei zu oft die geographische Nähe der damals gefürchteten Krankheiten wie die Malaria, deren Erreger selbst auf den Brionischen Inseln zu finden waren- also mitten in Europa! Robert Koch beeinflusste die moderne Medizin und war Hauptbegründer der Bakteriologie. Er erhielt 1905 den Nobelpreis für Physiologie und Medizin. Am 27. Mai 1910 starb er in Baden-Baden an einer Herzkrankheit. Seine Urne wurde im Westflügel des Robert-Koch-Instituts für Infektionskrankheiten in Berlin beigesetzt. Der Robert-Koch-Lesesaal und die Robert-Koch-Bibliothek befinden sich heute im Institut für Mikrobiologie und Hygiene der Charité in der Humboldt-Universität zu Berlin. Der 24. März wird von der WHO alljährlich als „Internationaler Tag der Tuberkulose“ begangen.



Quellennachweis:


1.: Informationen zur Tropenkrankheit Malaria stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 15. September 2015!


Fotos Biografie Dr. Robert Koch