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Limski-Kanal - Istrien

Limski zaljev - Istrien
Limski zaljev - Istrien Limski-Kanal



Überblick

Limski zaljev - Istrien
Limski zaljev - Istrien Piratenhöhle mit Restaurant



Eine tolle Möglichkeit der Freizeitgestaltung bei einem Aufenthalt im Bereich der Städte Rovinj oder Vrsar ist der Besuch des sogenannten Limski-Kanal, der von den Einheimischen auch Lim Fjord genannt wird. Mehrere Anbieter in diesen Städten bieten Ausflugstouren per Boot in den Limski-Kanal an mit dem Besuch einer angeblichen Piratenhöhle. Hier kann gerastet werden und es gibt auch ein Restaurant hier, wo Sie sich erfrischen können. Die Fahrt mit dem Boot führt entlang einer pittoresken Bucht, die auf beiden Seiten von steilen Felsabhängen umgeben ist und im höheren Bereich sogar auf Wald trifft.





Limski Kanal (Lim Fjord)

Limski zaljev - Istrien
Limski zaljev - Istrien Limski-Kanal


Der Limski-Kanal (Lim-Fjord) befindet sich auf der westlichen Seite Istriens und stellt eine erstklassige Naturerscheinung von großem wissenschaftlichen und ästhetischen Wert dar. Ungefähr 15 Kilometer von Porec entfernt drang durch die Laune der Natur das Meer am tiefsten ins bewaldete Landesinnere der istrischen Halbinsel ein und schuf so eine wunderschöne Bucht, ähnlich einem Fjord. In seinen bewaldeten Hügeln verbirgt das Naturschutzgebiet des Lim-Fjordes eine Reihe von Überraschungen:

Wälder, in denen sehr viel Wild lebt, steile Felshänge mit zahlreichen Höhlen, die schon in der Steinzeit Menschen Unterschlupf boten. Gemäss einer Legende lebte auch der mittelalterliche Denker und Reformator, der Heilige Romualdo (von Ravenna) in einer dieser Höhlen. [1]


Limski zaljev - Istrien
Limski zaljev - Istrien Ausflugsboot vor der Piratenhöhle


Das Limski-Tal (kroatisch: Limska draga oder Limska dolina) ist das 35 Kilometer lange Tal des Flusses Pazinčica, der in die Limski-Bucht (Limski zaljev) mündet, eine etwa zwölf Kilometer lange Flussmündung, die in die Adria mündet.

Zahlreiche Süßwasserquellen und warme Meeresströmungen ermöglichen das Gedeihen von Austern, Miesmuscheln und anderen Muschelarten sowie die Zucht der unterschiedlichsten Fisch- und Krebsarten in diesem natürlichen Reservoir. [1]


Geschichte

Limski zaljev - Istrien
Limski zaljev - Istrien Limski Kanal


Der Limski Kanal oder besser gesagt die große Bucht entstand als überflutete Mündung des Flusses Pazinčica. Die Bucht liegt zwischen Rovinj und Vrsar. Heute ist der Pazinčica ein unterirdischer Fluss, aber damals mündete er ins Meer. Durch den Anstieg des Meeresspiegels drang Wasser in das alte Flussbett ein und wurde zum Limski Kanal oder zur Limski Bucht. Die Bucht wurde sogar Fjord genannt, als in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts der Film über die Wikinger „Langschiffe“ dort gedreht wurde. Für die Zwecke des Films wurde eine Wikingersiedlung errichtet, die dann eine Touristenattraktion war und schließlich abgerissen wurde. [1]


Limski zaljev - Istrien
Limski zaljev - Istrien ...eine der vielen Karsthöhlen in den Felswänden des Kanals...


Der Name Lim kommt vom lateinischen Wort Limes, das Grenze bedeutet. in der Zeit der Römer war dies die Grenze, die die Provinz Italien von der dalmatinischen Provinz trennte. Heute wird er einfach Limski Kanal oder Limfjord genannt. In der Zeit vor der Neuzeit wurde er von den alten Illyrern bewohnt. Die Romualdo-Höhle aus dem 11. Jahrhundert befindet sich auf der Südseite der Bucht. Der Legende nach war Romualdo ein Mönch, der das Benediktinerkloster des Heiligen Mihovil gründete, dessen Überreste man oberhalb des nördlichen Ufers der Bucht sehen kann, und im südlichen Teil befindet sich die Kirche der Heiligen Euphemia. Die Höhle kann im Rahmen einer organisierten Tour besichtigt werden (derzeit geschlossen!). [1]


Limski zaljev - Istrien
Limski zaljev - Istrien Piratenhöhle


Der Limski-Kanal ist etwa 12 Kilometer lang, bis zu 30 Meter tief und an der breitesten Stelle etwa 600 Meter breit. Das Ufer der Bucht ist steil, auf der Nordseite mit Nadelbäumen und seltener Macchia bewachsen und auf der Südseite mit Hartholz. Aufgrund des Mikroklimas und weil der Kanal zwei verschiedene Vegetationsbereiche trennt, die mediterrane und die kontinentale Flora, kam es zu einer Umkehrung der Vegetation. Die Zone hat eine reiche Fauna – u.a. Wildschweine, Dachse, Füchse, Hirsche, Falken und Eulen, die man manchmal von einem Ufer zum anderen schwimmen sieht.

Ein weiteres Naturphänomen sind die Klippen mit den Höhlen auf der Nordseite der Bucht. [1]


Video Limski-Kanal

Limski zaljev - Istrien
Limski zaljev - Istrien Geländemorphologie im Lim-Kanal - Foto: Wikimedia Commons - Autor: MILANPERISIC - Lizenz: s.u.


Die oszillierende Welle kommt in diesem Gebiet häufig vor – der Unterschied zwischen Ebbe und Flut kann zwei Meter betragen. Die Unterwasserquellen in der Bucht sind sehr günstig für die Fisch- und Schalentierzucht – Barsch, Brachsen, Mittelmeer-Muscheln und Austern. Der Limfjord wurde zum Naturschutzgebiet erklärt, daher sind alle Wasseraktivitäten streng verboten. Sie können die Schönheit des Kanals mit dem Ausflugsboot genießen, durch den Wald spazieren, oder die sogenannte Piratenhöhle aufsuchen. Kletterfreunde finden auf der Nordseite ihren perfekten Ort, wo die Klippen bis zu 100 Meter hoch sind. [1]


Limski zaljev - Istrien
Limski zaljev - Istrien Ufersicht auf den Lim-Kanal - Foto: Wikimedia Commons - Autor: ChrisV - Lizenz: s.u.


Aufgrund der optischen Ähnlichkeiten mit den skandinavischen Fjorden diente der Limski-Kanal wiederholt als Kulisse für Filme – beispielsweise für „Die Wikinger“ (1958 - Regie: Richard Fleischer; Hauptdarsteller: Kirk Douglas, Tony Curtis, Ernest Borgnine und Janet Leigh) und „Raubzug der Wikinger“ (1964 - Regisseur: Jack Cardiff; Hauptdarsteller: Richard Widmark, Sidney Poitier, Russ Tamblyn und Rosanna Schiaffino). [1]


Romualdo-Höhle

Romuald
Romuald Romuald auf einem Fresko von Fra Angelico von 1441/1442, im Konvent von San Marco in Florenz - Foto: Wikimedia Commons (gemeinfrei)


Die Romualdo-Höhle (kroatisch: Romualdova pećina) liegt auf der Halbinsel Istrien in Kroatien, am Ende des Limski-Kanals, etwa zehn Kilometer östlich von Vrsar an der Adria. Es handelt sich um eine etwa 105 Meter lange, etwa 97 Meter über dem Meer liegende Höhle mit bis zu sechs Meter hohen Sälen. Benannt ist sie nach dem ehemaligen Benediktiner und späteren Heiligen Romualdo von Ravenna, der um das Jahr 1000 in das Gebiet kam und sich um 1002 für zwei Jahre in der Höhle als Eremit niederließ. Seit 1978 wurde die Romualdo-Höhle wissenschaftlich erforscht. Dabei stieß man auf Knochenüberreste von mehr als 40, teilweise ausgestorbenen, eiszeitlichen Tierarten. [2]



Nachweisen ließen sich Höhlenbär, Höhlenlöwe und Höhlenhyäne. Heute lebt eine Kolonie von etwa 3000 Myotis-Fledermäusen in der Höhle. Stand Juli 2015 sind es noch 200 Fledermäuse. Während der Steinzeit lebten auch Neandertaler in der Höhle. Teilweise sind die Wände im Inneren mit Bildern bemalt.

Die Höhle ist zurzeit für Besucher geschlossen. [2]

In der Stratigraphie der Höhle können fünf grundlegende Schichten unterschieden werden:


  • Schicht A enthält Keramik, die auf die späte Bronze- und frühe Eisenzeit Istriens datiert werden kann und am häufigsten mit Rillen, Kanneluren, Einschnitten, Fingerabdrücken und plastischen Applikationen in Form von Hufeisen, Zickzacklinien und Knöpfen verziert ist. Tierische Überreste sind von Dachsen, Kaninchen, Füchsen und Schafen. Außerdem wurden Skelettreste von zwei Menschen gefunden, einem männlichen Erwachsenen über 35 Jahren und einem Kind unter 5 Jahren, wobei die Überreste auf 3150 BP datiert werden.
  • Schicht B enthält seltene Funde von Feuersteinwerkzeugen, die anhand der Stratigraphie auf das frühe Holozän oder das Ende des Pleistozäns datiert werden können.
  • Schicht C enthält seltene Funde von Feuersteinwerkzeugen und zahlreiche Tierfunde, die nicht veröffentlicht wurden.
  • Schicht D enthält Steinwerkzeuge, die auf das Mittelpaläolithikum zurückdatiert werden können. Das Alter der Schicht, in der sie gefunden wurden, beträgt laut Radiokarbondatierung etwa 40.000 bis 50.000 Jahre. Es gibt zahlreiche Hinweise auf die Fauna, wobei Überreste von Tieren wie Höhlenbären, Rothirschen, Hunden usw. gefunden wurden.
  • Schicht E soll älter als 50.000 Jahre sein, wobei nur wenige Artefakte gefunden wurden, die sich an der Grenze zwischen den Schichten D und E befanden. [2]


Tipps:



Weitere touristische Informationen:

Tourismusverband Vrsar

Turistička zajednica općine Vrsar

Rade Končara 46
HR - 52450 Vrsar

Croatia

Telefon: ++385 52 441 746


Fax: ++385 52 441 187

E-Mail: tzo.vrsar@pu.t-com.hr

Internet: infovrsar.com/de/


Fotos Limski-Kanal (Lim Fjord) in Istrien

Quellenhinweis:


1.: Die Informationen zum Limski-Kanal in der Nähe von Vrsar basieren auf dem Artikel Limski-Kanal (Stand vom 17.08.2024) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

2.: Die Informationen zur sogenannten Romualdo-Höhle stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 25.02.2025!

Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Eyecatcher: Blick auf den Limski-Kanal von der Aussichtsterrasse - Autor: Twodev" - "Geländemorphologie im Lim-Kanal - Autor: MILANPERISIC" - "Ufersicht auf dem Lim-Kanal - Autor: ChrisV" werden unter der Creative Commons - Attribution 3.0 Unported veröffentlicht.