Rijeka
Übersicht
Die Stadt Rijeka (italienisch und ungarisch Fiume) in Kroatien liegt in der Kvarner Bucht im nördlichen Teil der Adria und hat als Fremdenverkehrsort eine herausragende Bedeutung. Darüber hinaus ist die Stadt ein Zentrum der Verwaltung und Administration des Handels und der Messen, sowie ein geschäftlicher und kultureller Mittelpunkt der Region. Die kroatische Hafenstadt an der Adriaküste hat ca. 168 000 Einwohner. Die verwinkelte Altstadt mit der Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert, dem römischem Triumphbogen und einem Stadtturm aus dem 15. Jahrhundert lädt zum Flanieren ein.
Der Stadtname leitet sich von einem Kastell und einer Kirche am Fluss Rječina im heutigen Stadtteil Trsat ab. Die kroatische, slowenische und italienische Bezeichnung bedeutet jeweils auf Deutsch Fluss. Die Bezeichnung Flaum im deutschen Ortsnamen ist abgeleitet von lateinisch flumen (dt. Fluss). Rijeka ist die Hauptstadt der Gespanschaft Primorje-Gorski kotar und ist Sitz der katholischen Erzdiözese Rijeka. Die Hafenstadt Rijeka liegt an der gleichnamigen Bucht. Diese Bucht ist das Nordende der inselreichen Kvarner-Bucht. Der Fluss Rječina fließt durch die Stadt und mündet hier in die Adria.
Daneben pulsiert in der modernen Neustadt das Leben. Die Stadt Rijeka verfügt über bedeutende Industrien, u. a. sind das der Schiffs- und Maschinenbau und eine große Ölraffinerie. In der wechselvollen Geschichte gab es unterschiedliche Herren: von 1465 - 1779 war die Stadt österreichisch, bis 1848 gehörte sie zu Ungarn, wurde dann wechselnd kroatisch und ungarisch, 1920 unabhängiger Freistaat, ab 1924 italienisch (bis auf den östlichen Stadtteil Susak); 1947 wurde Rijeka Teil der Republik Jugoslawien und seit 1991 gehört sie zum Staat Kroatien. Schon die Illyrer nutzten den Hafen für ihre seeräuberischen Aktivitäten in der Adria. Sie waren bekannt als Seefahrer, Schiffbauer und Seeräuber. Damals nannten sie die Ortschaft Liburna.
Geschichte
Liburna war den Römern damals ein Dorn im Auge, da von hier zahlreiche Angriffe auf die römischen Handelsschiffe in der Adria ausgingen. Die Römer führten verschiedene Kriege gegen die Illyrer. Schließlich eroberten sie die Siedlung um 180 v. Chr.. Danach verlagerten sie die bisherige Siedlung näher an das Meer, etwa an die heutige Stelle der Altstadt. In der Antike wurde dann die Stadt Tarsatika genannt, vermutlich war bereits zu dieser Zeit die Stadt in zwei Kommunen geteilt. Tarsatica Romana (Rijeka) war die Hafenstadt und Tarsata Liburna (Trsat) die Burgstadt. Die Römer bauten auf dem Tarsata später eine Beobachtungsstation. Heute findet man noch Überreste der römischen Siedlung, unter anderem Ruinen der Thermen, ein römisches Tor, Reste der römischen Stadtmauer sowie Mauerreste römischer Häuser.
Die Kroaten ließen sich um 700 n. Chr. in der Gegend des heutigen Rijeka nieder. Aus strategischen Gründen war der Ort für Karl den Großen wichtig. Er sandte ein Heer unter Führung des Markgrafen Erich (Eric), um die Stadt zu erobern. Die Kroaten wehrten sich jedoch erfolgreich und schlugen 799 n. Chr. die Franken zurück. Markgraf Erich verlor an den Felshängen vor der Burg Trsat sein Leben. Der Tod des Markgrafen erzürnte Karl den Großen, so dass er Trsata mit einem viel größeren Heer angreifen und zerstören ließ. Während dieser Zeit beherrschten die Franken die Stadt, die sie in ihr Reich integrierten. Im 9. Jahrhundert gehörte Rijeka zum Königreich der Kroaten. Ab dem 12. Jahrhundert bestand Kroatien im Staatsverband mit Ungarn als Personalunion.
Im 13. Jahrhundert wurde Trsat (Trsata), das wieder aufgebaut worden war, von den Fürsten Frankopan der Grafschaft Vinodol beherrscht. Diese förderten den Ausbau von Trsat. 1287/1288 entstand das Gesetzbuch von Vinodol, eines der ältesten Gesetzbücher Europas. Die Vinodoler Stadtgemeinden Grobnik, Trsat (Rijeka), Bakar, Hreljin, Drivenik, Grižane, Bribir, Ledenice und Novigrad (heute Novi Vinodolski) unterzeichneten am 6. Januar 1288 dieses Gesetzbuch. Das Gesetzbuch schützte unter anderem Leibeigene und den Mann aus dem Volk vor den Feudalherren und den Gerichten. Auf der rechten Seite der Riječina entstanden die Siedlungen Reka (Rika) und Sv. Vida (Sveti Vid na Rječini, St. Veit am Pflaum); sie bildeten eine Stadt mit Toren, Türmen, Straßen und Handel.
Während dieser Zeit wechselten die Herren der Stadt: die Dynastie Duino, die Fürsten Frankopan, die Grafen von Walsee. Die Einwohnerzahl betrug zu dieser Zeit ungefähr 3000. Zwischen dem 13. und dem 14. Jahrhundert entstand unter den Grafen von Walsee das gotische Rijeka. 1465 kaufte Friedrich III. die Stadt von den Herren von Walsee; die Stadt wurde St. Veit am Flaum genannt. Bis 1918 gehörte St. Veit am Flaum oder Fiume, wie sie die meiste Zeit genannt wurde, mit kurzen Unterbrechungen zum Reich der Habsburger. Unter den Habsburgern entwickelte sich Fiume zur Rivalin von Venedig, die Habsburger bauten Fiume neben ihrem Haupthafen Triest konstant aus. Der österreichische Monarch Karl VI. führte 1717 die merkantilistische Wirtschaftspolitik ein; dies ermöglichte den freien Schiffsverkehr in der Adria. 1719 wurde der Hafen von Fiume zusammen mit dem Hafen Triest zum Freihafen erklärt, es entwickelten sich Industrie, Seefahrt und Handwerk.
1725 wurde die erste Verkehrsstraße gebaut, die Wien mit der Adria verband (Karolina). Nach dem österreichisch-ungarischen Ausgleich 1867 war es als Freie Stadt Teil der ungarischen Reichshälfte. 1867 wurde Fiume (Rijeka) der Haupthafen für ungarische Waren; unter der ungarischen Leitung blühte der Hafen auf. Dies dauerte bis zum Ersten Weltkrieg. 1870 übernahm die ungarische Regierung die Verwaltung Fiumes. 1873 wurden Bahnlinien nach Ljubljana und Zagreb, Wien und Budapest, 1874 nach Triest eröffnet. 1882 wurde in Rijeka eine der ersten Ölraffinerien in Europa gegründet. Ab 1883 lebte der österreichische Erzherzog Joseph Karl Ludwig mit seiner Frau in der Villa Nadvojvodina. 1899 erhält Rijeka elektrische Straßenbahnen, diese verbinden die einzelnen Stadtteile untereinander.
Im 19. Jahrhundert war Fiume (Rijeka) der achtgrößte Hafen Europas mit einem Umsatz von 2,1 Millionen Tonnen; in der größten Tabakfabrik des Königreichs waren 2400 Arbeiter beschäftigt, in der Papierfabrik wurde die erste Dampfmaschine Südosteuropas installiert; es waren mehr als 20 große Betriebe und Schiffswerften registriert. Hier wurde das Gebäude der einzigen Militär-Seefahrts-Akademie der Kriegsmarine im Kaiserreich errichtet (heute Gebäude des Krankenhauses in Rijeka). In Fiume (Rijeka) wurden neben zahlreichen Schiffen auch die ersten U-Boote für die k.u.k. Kriegsmarine gebaut. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs begann die italienische Epoche in der Geschichte von Rijeka. Italienische Freischärler besetzten die Stadt, Kroaten und andere Nicht-Italiener wurden assimiliert oder vertrieben, Linke wurden vertrieben und auch eingesperrt, zudem wurde die kroatische Sprache verboten.
Viele Kroaten wanderten schließlich in den SHS-Staat (Königreich Jugoslawien) aus. Italien förderte die Einwanderung von Italienern in diese Region. Der Freistaat wurde im Vertrag von Rom (Freundschaftsvertrag zwischen Italien und SHS) am 27. Januar 1924 aufgelöst: das Territorium wurde geteilt, die Stadt kam an Italien, die Nachbarstadt Sušak kam zum SHS-Königreich. Am Ende des Zweiten Weltkriegs waren etwa 80 Prozent der Bevölkerung Italiener. Trotzdem wurde die Stadt 1947 auf Geheiß der alliierten Siegermächte an die Volksrepublik Jugoslawien abgetreten. Durch eine Volksabstimmung wurden zudem die Städte Sušak und Rijeka wieder eine geeinte Stadt. Damit endete die 21-jährige Zugehörigkeit zu Italien.
Jugoslawien wies nach italienischen Angaben über 300.000 Italiener aus. 1991 erklärte sich Kroatien unabhängig von Jugoslawien. Während des anschließenden Kriegs kam Rijeka ohne Schäden davon. Rijeka ist der Haupthafen Kroatiens. Der Transithafen ist für die mitteleuropäischen Binnenstaaten von großer Bedeutung, insbesondere für Ungarn, das den Ausbau der Hafenanlagen sowie der Schifffahrtswirtschaft zu Zeiten Österreich-Ungarns stetig vorangetrieben hatte. Auch heute noch haben Österreich und Ungarn je einen eigenen Freihafen in Rijeka. Der Fährhafen von Rijeka verbindet die Stadt mit den bedeutenderen Häfen entlang der kroatischen Küste,Venedig, und Süditalien.
Airport Rijeka
Der internationale Flughafen Rijeka befindet sich auf der kroatischen Insel Krk, etwa 26 Kilometer von Rijeka entfernt. Seine Landebahn ist 2500 m lang und 45 m breit. Seit der Aufnahme erster Linienverbindungen durch die damalige Fluglinie Hapag-Lloyd Express und später durch TUIfly war das Passagieraufkommen in den ersten Jahren kontinuierlich gestiegen. Aktuell ist der Flughafen mit 17 Städten in Europa verbunden. Er ist mit den Flughäfen Frankfurt am Main (Condor, Köln/Bonn (Germanwings), Stuttgart sowie Berlin-Tegel verbunden. Ryanair fliegt seit April 2013 über Weeze und Hahn nach Rijeka. Weitere Ziele sind in Belgien, England, Schweden und Norwegen- Skywork Airlines fliegt (saisonal) nach Bern.
Auch Croatia Airlines bedient den Flughafen, u.a. auch regelmäßig von München. Das Passagieraufkommen im Jahr 2006 lag bei etwa 210.000 Passagieren. Der Flughafen ist von Rijeka ist mit dem Auto über die Autobahn E65, die auch Magistrale genannte Staatsstraße 8 und dann über die Staatsstraße 102, die Krk-Brücke überquerend zu erreichen. Des Weiteren fährt unmittelbar nach Ankunft jedes Linienfluges ein Shuttlebus der Firma autotrolej nach Rijeka. Ebenso fährt der Bus, angepasst an die Abflugzeiten, vom Zentrum Rijeka zum Flughafen.
Nationalpark Risnjak
Nördlich von Rijeka befindet sich der Nationalpark Risnjak - ein Bergmassiv im Gorski Kotar, einer der waldreichsten Gegenden Kroatiens. Seine Gipfel sind bis zu 1528 m hoch. Risnjak wurde zum Nationalpark erklärt wegen seiner schützenswerten Vegetation. Der Einfluß von Küstenland, Binnenland, Dinarischen Alpen und den Alpen hat die Pflanzen- und Tierwelt geprägt. Der Name des Gebirges kommt von "Ris"- dem Namen des Luchses, der auch heute noch hier anzutreffen ist....
Weitere Informationen zum Nationalpark Risnjak im Norden der Metropole Rijeka finden Sie hier....!
Tipps:
Tourist Information Centre Rijeka
Addresse:
Korzo 14,
HR-51000 Rijeka
Kroatien
Telefon: +385 51 335 882
Fax: + 385 51 214 706
E-Mail: tic@tz-rijeka.hr
Internet: www.tz-rijeka.hr
Quellenhinweise:
Die Informationen zur Geschichte der kroatischen Stadt Rijeka basieren auf dem Artikel Rijeka (Stand vom 22.07.2014) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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