Porec (Parentium) - Istrien
Übersicht
Die Stadt Poreč ist neben Rovinj und Pula die bedeutendste Küstenstadt an der Westküste der Halbinsel Istrien. Zwischen den beiden Weltkriegen war die Stadt ein Teil Italiens und hatte den Namen Parenzo, abgeleitet von der lateinischen und historischen Bezeichnung Parens oder Parentium. Die Stadt hat über 16 500 Einwohner, besitzt attraktive Strände und schöne Hotels. Das wohl bedeutendste Bauwerk von Poreč ist das Bischofsgebäude mit der Euphrasius-Basilika, das von der UNESCO in das Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Die Stadt Poreč liegt auf einer schmalen Halbinsel, die durch die vorgelagerte kleine Insel Sveti Nikola (St. Nikolai) geschützt wird. Die Stadt mit ihren angrenzenden Gemeinden ist das größte und vielfältigste Touristenzentrum Istriens.
Porec
Die über 2000-jährige Geschichte der Stadt ist hier auf Schritt und Tritt zu spüren. Sehenswert ist die eingangs erwähnte Euphrasius Basilika als ein bedeutendes Werk spätantiker und früh-byzantinischer Baukunst aus dem 4.- 6. Jahrhundert. Sie wurde nach ihrem Bauherren Bischof Euphrasius benannt. Der Aufstieg auf den Kirchturm der Basilika lohnt sich - es gibt von hier aus eine wunderschöne Aussicht über die Stadt und die nahe Küste. Schöne Cafés, Cocktailbars, Konobas, eine in der Nähe liegende Tropfsteinhöhle (Baredine Jama mit kleinem Museum) und die Badeinsel Sv. Nikola lohnen einen Besuch dieser interessanten Stadt.
Geschichte
Die Gegend war schon sehr früh besiedelt, wie Funde aus dem Neolithikum sowie der Bronzezeit belegen. Um 800 v. Chr. siedelte der illyrische Stamm der Histrier in diesem Gebiet, wahrscheinlich entstand in dieser Zeit auch der erste geschützte Hafen. Das Siedlungszentrum der Histrier, die der Halbinsel auch ihren Namen gaben, lag in Nesactium, in der Nähe von Pula. Um 100 v. Chr. gelang es den Römern, die Histrer zu besiegen. In Poreč legten sie ein befestigtes Lager (Castrum) an, in dessen Nähe sich eine römische Siedlung sehr schnell entwickelte und schließlich unter Kaiser Tiberius (42 v. Chr. - 37. n. Chr.) den Rang einer Kolonie (Colonia Iulia Parentium) erhielt.
Straßennamen wie Decumanus und Cardo Maximus erinnern noch heute an die römische Zeit. Nach der Völkerwanderung geriet Poreč von 539 n. Chr. an für etwa 250 Jahre unter oströmische Herrschaft. Aus dieser Epoche stammt das wohl berühmteste Bauwerk der Stadt, die Euphrasius-Basilika. Sie wurde vom Bischof der frühen Christengemeinde, Euphrasius, gegründet. Die UNESCO erklärte die Kirche und ihre Nebengebäude 1997 zum Weltkulturerbe. Im Jahr 788 fiel die Stadt unter fränkische Herrschaft. Für kurze Zeit regierte ab 1232 der Patriarchat von Aquileia, bis die Republik Venedig 1267 die Stadt einnahm und bis zum Ende der Dogenrepublik 1797 in ihrem Besitz hielt.
Der heutige Baubestand entstand im Wesentlichen während dieser Zeit, doch wurde durch Bombardements im Zweiten Weltkrieg sehr viel zerstört. 1354 hat eine genuesische Flotte Poreč eingenommen, geplündert und angezündet. Auch die Gebeine des Stadtpatrons St. Maurus wurden geraubt. 1440 war die Stadt von einem schweren Erdbeben betroffen, bei dem u. a. die Basilika beschädigt wurde. Häufige Pestepidemien entvölkerten Poreč jedoch immer mehr, so dass die Stadt gegen Ende des 17. Jahrhunderts kaum mehr als 100 Einwohner zählte. Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie 1918 nach dem Ersten Weltkrieg war Poreč bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Teil Italiens. 1945 rückten jugoslawische Partisanen in die Stadt ein, was mit der Flucht und Vertreibung vieler italienischer Bewohner einherging.
Tourismus
In der Pariser Friedenskonferenz von 1946 wurde Jugoslawien im Besitz ganz Istriens und damit auch Porečs bestätigt. Die Stadt wurde der Teilrepublik Kroatien zugeschlagen. Sie zählt zu den bekanntesten und ältesten Touristenorten Istriens. An der fast 20 Kilometer langen Riviera befinden sich die großen und luxuriösen Ferienhotels, die in den letzten Jahren immer mehr Besucher und Urlauber anziehen. Schon 1907 wurde die Österreichische Riviera-Aktiengesellschaft in Istrien ins Leben gerufen, deren Zweck die Förderung der Bautätigkeit, der Kommunikation und der Industrien in Istrien und Dalmatien war. Nach der Eröffnung des Hotel Riviera 1907 in Pola (Pula) wurde von der Gesellschaft im Frühjahr 1910 in Parenzo ein gleichnamiges Hotel eröffnet, das dem Umstand Rechnung trug, dass die Stadt Parenzo bis dahin eines höheren Ansprüchen genügenden Gasthofes entbehrte. Das Hotel am westlichsten Punkt der Halbinsel firmiert heute als Grand Hotel Palazzo. [1]
Euphrasius-Basilika
Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählt die Euphrasius-Basilika in der Altstadt von Porec. Die Basilika in Poreč ist die Kathedrale des kroatischen Bistums Poreč-Pula. Die Euphrasius-Basilika ist im Sommer täglich von 07.00 - 20.00 Uhr geöffnet und kann besichtigt werden. Während des Gottesdienstes finden keine Besichtigungen statt. Die Kirche ist ein bedeutendes Werk spätantiker und früh-byzantinischer Baukunst (4. - 6. Jahrhundert). Die Basilika wurde auf den Grundsteinen früherer Basiliken....
Weitere Informationen zur Euphrasius-Basilika in Porec finden Sie hier....!
Sehenswürdigkeiten
In der Altstadt von Porec (ital.: Parenzo - lat.: Parentium) befinden sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Neben der Euphrasius-Basilika und der sie umgebende Komplex kirchlicher Bauten (Baptisterium, Bischofspalast u. a.), einem Juwel der Architektur aus byzantinischer Zeit, gibt es noch weitere teils bedeutende Bauwerke in der Stadt. Zu diesen zählen u.a. die noch sehr gut erhaltenen ehemaligen Befestigungsanlagen im Bereich der Riva und der Altstadt. Von der ehemaligen mittelalterlichen....
Weitere Informationen zu den Sehenswürdigkeiten in Porec finden Sie hier....!
UNESCO Weltkulturerbe
Die Gruppe der religiösen Denkmäler in Poreč, wo das Christentum schon seit dem 4. Jahrhundert verbreitet war, stellt die am besten erhaltene Anlage ihrer Art dar. Die Basilika, das Atrium, das Baptisterium und der Bischofspalast sind herausragende Beispiele der religiösen Architektur. Die Basilika selbst verbindet klassische und byzantinische Elemente in einer außergewöhnlichen Art und Weise. Das ist u.a. auch der Grund, warum das Gremium der UNESCO den bischöflichen Komplex der Euphrasius-Basilika in der Altstadt von Porec als ein herausragendes Beispiel für ein frühchristliches Ensemble sieht und ihn 1997 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen hat.
Weitere Informationen zum UNESCO - Weltkulturerbe des bischöflichen Komplex der Euphrasius-Basilika in der Altstadt von Poreč finden Sie hier....!
Baredine Höhle
Die Baredine Höhle befindet sich ca. 9 Kilometer außerhalb von Poreč (Istrien/Kroatien) nahe der Ortschaft Nova Vas. Die Baredine ist eine Schachthöhle, die bis in eine Tiefe von ca. 55 Meter besichtigt werden kann. Sie ist insgesamt 132 Meter tief. Die beiden am unteren Ende eines Schachts von 66 m Tiefe liegenden Seen am Grund der Höhle besitzen eine Wassertiefe von ca. 16 Meter. Der zu besichtigende Teil gliedert sich in fünf Säle: Eingangshalle, Roter Saal, Spaghettisaal, vierter Saal, Figurensaal. Einige der Tropfsteinformationen haben Namen: der weiße Turm von Pisa im Spaghettisaal; Schneemann und Madonna im Figurensaal; die hohen „Vorhänge“ in einer Länge von 10 Metern; u Fackelträger. In der Höhle herrscht eine konstante Temperatur von 14 °C. Die für Besucher unzugänglichen Seen am Grund der Höhle beherbergen eine große Population des Grottenolms. In einem flachen Becken im untersten Saal werden vier Exemplare zur Schau gestellt.
Die Höhle ist schon lange bekannt. Keramikfunde belegen, dass die Höhle schon ca. 4000 Jahre bekannt und besucht ist. Die Erforschung begann im frühen 20. Jahrhundert. Im Jahre 1973 wurde der Zugang zum unterirdischen See der Baradine Höhle entdeckt. 1986 wurde die Höhle als Naturdenkmal anerkannt. Sie ist wegen ihrer Schönheit bis weit über die Landesgrenzen von Kroatien bekannt und wird jedes Jahr von vielen Besuchern besichtigt. Der Ausbau zur Schauhöhle begann Anfang der 1990er Jahre, für die Besichtigung wurde sie 1995 freigegeben. Auf dem Gelände der Höhle befinden sich das Höhlenkletterzentrum Speleolit und ein Traktormuseum. Erschlossen ist die Höhle u. a. durch den Radwanderweg Kaštelir-Baredine (Nr. 112) und durch die stillgelegte Strecke der Lokalbahn Triest–Parenzo von Triest nach Poreč, die heute ebenfalls als Radwanderweg genutzt wird. Sie erschließt die Höhle von Nova Vas aus, das ca. 1 Kilometer entfernt liegt. [2]
Weitere Informationen zur Baredine-Höhle finden Sie hier....!
Tipps:
Klassische Konzerte finden in den Sommermonaten in der Euphrasius-Basilika zweimal wöchentlich statt und zwar in der Zeit von Juli - September. Die Freunde des Jazz kommem in den Monaten Juli und August auf ihre Kosten: im Lapidarium des Museums finden Konzerte statt. Das Heimatmuseum der Porestina finden Sie in der Decumanus 9. Es ist geöffnet Montag - Freitag von 08.00 - 16.00 Uhr (Achtung: Zur Zeit ist das Museum geschlossen!). Das älteste istrische Museum ist in einem Barockpalast untergebracht und zeigt im Lapidarium etwa 2000 Exponate von Ausgrabungen in der Gegend um Porec.
Touristische Informationen
In Poreč werden jählich mehrere Volksfeste gefeiert. Der Tag der Stadt Poreč am 30. April ist ein Feiertag, an dem sportliche und kulturelle Veranstaltungen sowie Unterhaltungsprogramme stattfinden. Mandalenjina am letzten Sonntag im Juli ist ein traditionelles Volksfest und eine religiöse Feier zu Ehren der Heiligen Magdalena in Višnjan. Rokova am 16. August ist ebenfalls ein Volksfest und eine religiöse Feier anlässlich des Feiertages Sveti Rok (deutsch: Sankt Rochus), dem Beschützer des Ortes Nova Vas. Mavrova am 21. November ist eine religiöse Feier in den Kirchen Porečs anlässlich des Feiertages St. Mauro, dem Schutzpatron der Stadt. An diesem Tag finden auf dem Trg Slobode (Platz der Freiheit) Sportveranstaltungen und Unterhaltungsprogramme statt. [1]
Touristeninformation:
Adresse:
Turistička zajednica Poreč
Zagrebačka 9
52440 Poreč
Telefon: +385 (0)52 451293/+385 (0)52 451458
Fax: +385 (0)52 451665
E-Mail: info@to-porec.com
Internet: www.to-porec.com/home.aspx?j=NEM
Informationen: Fremdenverkehrsbüro der Stadt Poreč
Quellenhinweise:
1.: Die Informationen zur Geschichte von Porec basieren auf dem Artikel Porec (Stand vom 14.04.2009) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos "Foto 1: Nova Vas - Baredine Höhle - Autor: Rustam Abdrakhimov" - "Foto 2: Nova Vas - Baredine-Höhle - Autor: Marcin Grochowski" unterliegen dem Schutz der Creative Commons - Attribution 3.0 Unported, unter deren Bedingungen diese Fotos hier veröffentlicht wurden.
2.: Die Informationen zur Baredin-Höhle bei Porec stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 26. 08.2017!