Pula - Römische Epoche
Überblick
Von den Römern im Jahr 177 v. Chr. erobert, wurde Pula schon während der Zeit der Römischen Republik der Titel Colonia Pietas Iulia Pola verliehen. Von der großen römischen Vergangenheit zeugen noch heute viele bauliche Hinterlassenschaften. Eine der Hauptsehenswürdigkeiten und zugleich das Wahrzeichen der Stadt ist das Amphitheater, welches unter Kaiser Augustus erbaut und unter Kaiser Vespasian erweitert wurde. Es ist eines der größten von den Römern erbauten Amphitheater. Beeindruckend, wenn auch nicht so groß wie das Amphitheater, ist der Sergierbogen, der zwischen 29 und 27 vor Christus zur Erinnerung an den Sieg Octavians (der spätere Kaiser Augustus) in der Schlacht bei Actium erbaut wurde.
Geschichte
Sehenswert sind auch der Augustustempel (2 v. Chr. bis 14 n. Chr.) und das Archäologische Museum Istriens (AMI) mit dem Doppeltor Porta Gemina als Zugang zum Hauptgebäude des Museums (wid zur Zeit restauriert). Seit Beginn der römischen Herrschaft wurde in Istrien eine ökonomische Struktur entwickelt, die sowohl ein starkes allgemeines Wirtschaftswachstum brachte, als auch eine verhältnismäßig gut gedeihende Landwirtschaft. Schon in den ersten Jahrzehnten der kaiserlichen Periode wurden Oliven- und Weinanbau als die wichtigsten landwirtschaftlichen Zweige überhaupt angesehen. Deren Erzeugnisse - Öl und Wein - wurden die Hauptexportartikel.
Die römischen Küstenstädte, die einen Rang als Kolonie oder Munizipium besaßen und größere Ortschaften im Landesinneren, waren gleichzeitig Sammelzentren für alle überschüssigen landwirtschaftlichen Erzeugnisse, die für den Innen- und Außenhandel vorgesehen waren. Die römische Kolonie von Aquileia (gegründet 181 v. Chr.) wurde schon sehr früh der wichtigste Sammelplatz und Scheideweg von Fahr- und Seewegen und das größte Handelszentrum der nördlichen Adria, von wo aus der ganze Export- und Transithandel koordiniert und abgefertigt wurde. Das geschah sowohl Dank der geographischen und der allgemeinen geopolitischen Lage, als auch wegen der guten Verbindungen zu Italien und seinen nördlichen, nordöstlichen und östlichen Provinzen.
Die Via Emilia war eine Verbindungsstraße zwischen Aquileia und den norditalischen Städten Mediolanum und Augusta Taurinorum, die Via Postumia verband Aquileia mit Emona, Noricum und Pannonien. Die Via Flavia verband Aquileia, die Kolonie von Tergeste, die westlichen und östlichen istnschen Städte mit Tarsatica und weiter bis nach Dalmatien. Oliven, Öl, Wein, Garum (Fischsauce) und andere Erzeugnisse aus Istrien und anderen Gebieten der X. italischen Region, kontrollierten die Märkte in Zisalpin Gallien, Noricum, Pannonien und Rätien, manche Amphoren mit diesen Erzeugnissen schafften es sogar bis an die Küsten von Nordafrika.
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Funde von Amphorenscherben, die mit dem Stempel der Töpferei von C. LAECANIUS BASSUS und den Namen dessen Meistertöpfer versehen sind, kommen am häufigsten in Istrien vor, gefolgt von Aquileia, Padova (Padua), Vercelli und Benecetto in der Nähe von Parma. Einige Exemplare wurden sogar in Rom gefunden. Die Inschrift einer Amphorascherbe, die auf der Magdalenska gora in Noricum gefunden wurde, läßt auf die Herkunft, Qualität, Menge und den Hersteller des Olivenöls schließen: "OLEI HISTR(ici) FLOS P(ondo) V...Q TUSIDI DEXTRI" - die Amphora beinhaltete 5 Flüssigkeitsmaße von dem besten istrischen nativen Olivenöl aus dem Lagerhaus des Herstellers Quintus Tusidi Dextri.
Amphoren
Was ist eine Amphora?
Eine Amphora ist ein rundliches Gefäß aus Ton mit zwei senkrechten Henkeln auf dem engen Hals und Schulter, die ihr die eigentliche charakteristische Form geben. Der runde oder spitze Gefäßboden wurde entweder in Sand eingegraben oder auf ein Gestell gesteckt. Bei den Griechen erschienen die Amphoren schon in der archaischen Peiode und wurden im geometrischen Stil dekoriert (10. Jahrhundert v. Chr.). Später wurden sie mit dem Namen der Meistertöpfer und Maler versehen. Die bekanntesten Töpfereien im Römischen Reich waren auf der Insel Rhodos (Dodekanes - Griechenland) und auf der Insel Thassos (Thrakisches Meer - Nordgriechenland) beheimatet. Die sogenannten „Panathenischen Preisamphoren“ stellen eine besondere griechische Amphorengruppe dar.
Römische Amphoren hingegen sind eher länglich in der Form und besitzen unterschiedliche Größen. Sie wurden mit den Stempeln der Besitzer der Töpfereien versehen und häufig auch mit den Namen der Meistertöpfer. Es war üblich für die Händler, die Füllmenge, die Sorte und die Herkunft des Inhalts einfach mit Farbe auf die Amphoren zu schreiben. Sie wurden in großer Anzahl im ganzen Römischen Reich hergestellt. Amphoren dienten der Beförderung und Aufbewahrung von allerlei Flüssig- und Schüttwaren wie Wein, Öl, Zerealien usw. Sie wurden gleichfalls als antikes Flüssigkeitsmaß benutzt: bei den Griechen waren dies 40 Liter, bei den Römern ein Raumfuß oder etwas über 27 Liter. Funde von Amphoren und deren Fragmente sind eine bedeutende Quelle für die ökonomische Geschichte der Antike.
Amphitheater von Pula
Das Amphitheater in Pula (ital.: Pola) stammt aus der Zeit des römischen Kaisers Augustus (31 v. Chr. - 14. n. Chr.). Während der Regierungszeit von Kaiser Claudius (41 - 56 n. Chr.) wurde das Amphitheater erstmals vergrößert und erweitert und in der Flavischen Periode (69 - 96 n. Chr.) bekam es seine endgültige architektonische Form. Das Amphitheater von Pula hat wie alle andere Bauten dieser Art, drei Hauptstrukturteile: den Zuschauerraum, den Kampfplatz oder die Arena, und die unterirdische Galerie. Die unterirdische Galerie im Amphitheater von Pula wurde aus massivem Stein in der Richtung der Längsachse des Kampfplatzes ausgemeißelt.
Entlang der längeren Achse wurde sie mit zwei Reihen von steinernen Säulen und Pilastern in drei Schiffe aufgeteilt. Auf den Säulen und Pilastern lag die Decke, die zusammen mit dem Kampfplatz eine einzige Fläche bildete, um so die Gladiatorenspiele und andere für Amphitheater übliche Veranstaltungen problemlos ausführen zu können. Von der Via Flavia aus führte ein hoher, schmaler und mit einer Wölbung ausgestatteter Gang in den unterirdischen Raum. Der Raum diente der Unterbringung von Wildtieren und allerlei Geräten, die für die Anordnung der nötigen Dekorationen und Requisiten eines Kampfplatzes in der Arena notwendig waren.
Aus dem südöstlichen und nordöstlichen Ende der unterirdischen Galerie führen zwei schmale Gänge, durch die Wildtiere befördert wurden und zwar links und rechts von den südlichen und nördlichen Haupteingängen, wo sie vor jedem Kampf zur Schau gestellt wurden und von wo aus sie auf den Kampfplatz losgelassen wurden. In die unterirdische Galerie führte auch der schmale Gang von der nordöstlichen Seite. Das Tor, das vom Kampfplatz aus in diesen Gang führte, nannte man "Porta Libitina". Durch dieses Tor beförderte man die schwer verletzten oder bereits getöteten Gladiatoren sowie die getöteten Wildtiere von der Arena in die unterirdische Galerie.
Kleines römisches Theater
Die Hinterlassenschaften der Römer in Pula/Pola sind zahlreich und sehenswert. So wurde am Hang des Kastells ein kleines Theater aus dem 1. Jahrhundert erbaut, das bis zu 5000 Zuschauer fassen konnte. Wenn Sie das Kastell besichtigen wollen, kommen Sie hier vorbei. Das römische Pula war kulturell so außerordentlich entwickelt, dass es neben einem Amphitheater sogar noch Platz für zwei weitere Theater hatte. Das ehemalige große römische Theater befand sich außerhalb der damaligen Stadtmauern und lag am Hang des Hügels Monte Zara. Leider ist nur wenig von diesem Theater erhalten geblieben. Das zweite Theater in Pula war das Kleine römische Theater, es lag innerhalb der Stadtmauern, am Hang des Hügels unterhalb des Kastells.
Es stammte aus dem 1. Jahrhundert nach Christus. Der Raum war unterteilt in eine Bühne und Proszenium, wo Theater gespielt wurde, den Orchestergraben und den Zuschauerraum. Die Lage des Theaters am Hang eines Hügels ist charakteristisch für griechische Theater. Vom Kleinen römischen Theater sind noch Fundamente des Szenenbaus und ein Teil des halbkreisförmigen Zuschauerraums erhalten geblieben, aber in der Antike nahm das Theater einen viel größeren Raum ein, als man heute sehen kann, denn die archäologischen Forschungen wurden nie zu Ende geführt. Es wird angenommen, dass darin zwischen vier- bis fünftausend Zuschauer Platz finden konnten, was damals die gesamte Einwohnerzahl von Pula/Pola darstellte. Heute, wie auch in der römischen Zeit, führt zum Theater ein Doppeltor (Porta Gemina). Auf der Innenseite des Geländes, kurz hinter diesem Tor, befindet sich das Archäologische Museum Istriens, in dem sich in der Österreichischen Epoche das deutsche Gymnasium befand.
Pula - Österreichische Epoche
Die heutige Größe der Stadt und ihre Bedeutung hat Pula in der Hauptsache einer Entscheidung des Hauses Habsburg zu verdanken, den Kriegshafen von Venedig nach Triest und Pula zu verlagern. Später wurde Pula der Hauptkriegshafen der österreichischen Marine, die nicht nur den Hafen ausbauten, sondern auch 12 Festungen auf den Hügeln rund um die Stadt errichteten. Nach dem Ende der Republik Venedig im Jahr 1797 wurde Pula Teil des habsburgischen Herrschaftsbereichs, das seit dem Jahr 1804 Kaisertum Österreich genannt wurde....
Weitere Informationen zur Österreichischen Epoche in Pula/Istrien finden Sie hier....!
Tipps:
Touristische Informationen:
Tourismusverband Pula
Forum 3
52100 Pula
Kroatien
Telefon: +385 52 219 197
Fax: +385 52 211 855
E-Mail: tz-pula@pu.t-com.hr
Internet: www.pulainfo.hr/de/
Quellenhinweise:
1.: Die Informationen zur Geschichte von Pula basieren auf dem Artikel Pula (Stand vom 17.04.2017) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos "Porta Gemina; Kleines römisches Theater (2 Fotos); - Autor: Carole Raddato" unterliegen dem Schutz der Creative Commons - Attribution 3.0 Unported, unter deren Bedingungen die Fotos hier veröffentlicht werden.