Savudrija (Salvore)
Überblick
Einer der schönsten Ortsteile von Umag ist Savudrija, der etwa 8 Kilometer nördlich der Stadt liegt. Zum ursprünglichen Bereich dieses Ortes zählen u.a. auch Bašanija (Bassania) und Zambratija (Zambrattia), die beide südlich des Kerns der alten Ortschaft liegen. Savudrija (ital.: Salvore) ist eine Siedlung an der Nordwestküste Istriens in Kroatien. Der Ort hat sich von einem ehemaligen Fischerdorf zu einem angenehmen Ferienzentrum entwickelt. Savudrija ist auch der Name der Umgebung des Ortes auf der Halbinsel Istrien. Der Leuchtturm von Savudrija aus dem 19. Jahrhundert ist ein markantes Wahrzeichen. Drei Arten von Winden treffen sich hier, so dass die Gegend auch bei Windsurfern beliebt ist. Im nördlichen und südlichen Bereich von Savudrija gibt es zwei große Campingplätze. Auch die Römer haben ihre Spuren hinterlassen in Zambratija und in Sipar.
Savudrija
Savudrija (ital.: Salvore) ist ein kleiner Badeort in Kroatien an der Nordwestspitze der Halbinsel Istrien und ein Stadtteil von Umag. Die Siedlung liegt etwa 45 Kilometer südwestlich von Triest und 8 Kilometer nördlich vom Zentrum von Umag. Etwa 400 Einwohner leben ständig in Savudrija. Ihre ökonomische Basis liegt vor allem im Tourismus sowie in vom Tourismus abhängigen Berufen. Selbstversorgende Landwirtschaft, insbesondere der Anbau von Gemüse sowie Weinbau wird auf den fruchtbaren Terra-rossa-Böden der Gemarkung betrieben. Die hier autochthonen Reben wie Teran oder Malvazija müssen in zunehmendem Maße modernen und ertragreicheren Sorten, vor allem Cabernet und Sauvignon Blanc, weichen.
Geschichte
Das Wahrzeichen von Savudrija ist der schon 1817/1818 errichtete, etwa 36 Meter hohe Leuchtturm, der als der älteste und nördlichste in Kroatien gilt. Das Leuchtfeuer, das vor Kap Savudrija und den vorgelagerten Untiefen und Klippen warnt, ist noch immer in Betrieb, der Leuchtturm selbst wird jedoch als Ferienappartement vermietet, wie andere Bauwerke dieser Art auch. Eine Legende besagt, dass der ehem. österreichische Außenminister Graf Metternich den Leuchtturm von Savudrija für eine schöne junge Frau aus der Umgebung erbauen ließ, es aber nie zu einem Treffen kam, weil das Mädchen, in das er sich verliebt hatte, einen Tag vor der Fertigstellung des Turmes verstarb.
Die Entwicklung Savudrijas als Seebad begann mit der Gründung einer Heil- und Badeanstalt des St. Anna Kinderspitals in Graz, das anfänglich nur den Patienten dieses Spitals zur Heilung und Rekonvaleszenz zur Verfügung stand, sehr bald aber auch kranken Kindern aus anderen Spitälern Österreichs geöffnet wurde. Die Gegend um Savudrija ist, wie archäologische Funde beweisen, spätestens seit dem Neolithikum besiedelt; diese Siedlungskontinuität dürfte nie über längere Perioden hin unterbrochen worden sein. In der Römerzeit war Savudrija ein Hafen- heute sind noch Reste von Hafenanlagen (Zambratija) erhalten geblieben. In der Umgebung von Savudrija befinden sich einige bemerkenswerte römische Fundstellen.
...antiken Hafenanlagen in Zambratija...
Hierzu gehören außer den Resten von antiken Hafenanlagen in Zambratija auch eine römische Villa rustica gegenüber dem Hafen und weiterhin eine römische Festung auf der Halbinsel Sipar. Die einstigen römischen Hafenanlagen befinden sich in der kleinen Bucht von Zambratija (Zambrattia). Hier ist auch die Villa rustica zu finden, die mit dem Hafen in Verbindung steht. Das Dorf Savudrija wurde bereits in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts in schriftlichen Quellen erwähnt und war Teil der Piraner Gemeinde (Piran - Slowenien). Erneut gehörte Savudrija zu Piran am Ende des 19. Jahrhunderts. Das Gebiet blieb bis 1947 Teil der Gemeinde Piran, als die Gemeinde Savudrija gegründet wurde. Im Jahr 1954 wurde das sogenannte „Freie Territorium von Triest“ aufgelöst und sein südlicher Teil Jugoslawien zugeschrieben.
Nach der letzten österreichischen Volkszählung im Jahr 1910 waren fast 79 % der Bevölkerung des Savudrija-Territoriums italienischsprachig, 14 % waren slowenischsprachig. Während der Zeit der italienischen Herrschaft (1922 - 1945) war die Zone fast vollständig italienisiert. Nach der ersten Volkszählung 1945 hatte Savudrija eine kroatische Mehrheit mit 54 % Kroaten, 30 % Italienern und 14 % Slowenen. Nach den Beschlüssen des Pariser Friedensvertrages (1947) entschieden sich viele Italiener, nach Italien zu ziehen. Heute ist Savudrija weitgehend kroatischsprachig, aber es gibt eine kleine italienische Minderheit und die meisten topographischen Zeichen sind in Istrien sowieso zweisprachig.
Zambratija
Das einzige sakrale Gebäude in Zambratija ist die Kirche der heiligen Maria Magdalena im Dorfzentrum. Obwohl sie im 14. Jahrhundert zum ersten Mal erwähnt wurde (als das nahe gelegene Lehnsgut Sipar in den Besitz der aus Koper stammenden Familie Bratti überging), könnte sie aufgrund ihrer charakteristischen Form schon aus frühchristlicher Zeit stammen. Das Gebäude weist ein einfaches rechteckiges Kirchenschiff mit direktem Zugang zu einem apsisförmigen Altarraum auf. Wie auf einer Steintafel an der Frontseite der Kirche geschrieben steht, wurde sie im Jahr 1752 renoviert. Damals erhielt sie den Giebelturm und die pyramidenförmige Ornamente an der vorderen Fassade. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Haupteingang in die Kirche geschlossen und der Seiteneingang geöffnet, der heute noch verwendet wird.
Grabdenkmal
Im Jahr 1986 wurde das Grabdenkmal der römischen Patrizierfamilie Teidia in die Südwand der Kirche St. Maria Magdalena eingefügt. Das Grab war in der Nähe eines römischen Landgutes gefunden worden. Es ist dies ein klassisches Beispiel eines römischen Grabsteins aus der Mitte des 1 Jahrhunderts. In der Mitte der Ädikula mit reich ornamentiertem Giebel befinden sich drei Relief-Portraits: in der Mitte das Haupt der Medusa, an den Seiten eine Schlange und ein schwebender Genius. Der Inschrift ist zu entnehmen, dass dieses Grabdenkmal von einem Vater und einer Mutter - Quintus Teidius Donatus und Teidia Zosima - für ihren Sohn Teidius Eulimenus errichtet wurde. Mit diesem Grabstein steht ein anderer, kleinerer in Verbindung, der in der Nähe davon gefunden wurde. Er trägt die Namen der ehemaligen Sklaven Quintus Teidius Sodala und dessen Frau Hilara. Die Verwendung des Geschlechtsnamens Teidius in ihren Namen weist darauf hin, dass die befreiten Sklaven früher im Besitz von Quintus Teidius Donatus gewesen waren. Heute wird dieser Grabstein im Museum der Stadt Umag aufbewahrt.
Prähistorische Epoche
Überreste von Holzpfosten lassen auf die Existenz einer prähistorischen Pfahlbau-Siedlung aus der Kupferzeit (4000 v. Chr.) schließen. Diese prähistorische Siedlung, heute in einer Tiefe von 2,5 bis 3,2 Metern gelegen, erstreckte sich über 10.000 Quadratmeter. Sie bestand aus Häusern, die auf Eichenpfosten errichtet wurden. In einer Tiefe von 2,2 Metern wurden die Überreste eines prähistorischen Bootes aus Eichenholz entdeckt. Das Gerüst des Bootes wurde mit Stricken zusammengenäht, die man durch Löcher am Rand der Planken zog. Der erhalten gebliebene Schiffskörper hat eine Länge von rund 7 Meter und eine Breite von 1,66 Meter. Mithilfe von Radiokarbonanalysen wurde das Boot von Zambratija auf das Ende der Bronzezeit (13 000 - 10000 v. Chr.) datiert. Damit ist es das älteste Boot dieses Typs im Mittelmeerraum.
Römische Epoche
Aus der römischen Periode ist eine Villa erhalten, die an der Küste im südlichen Teil der Bucht von Zambratija erbaut wurde. Diese römische Villa war Teil eines großen römischen Anwesens - Insula Sepomaia - das sich von Zambratija bis zum Kap Montarol erstreckte. Heute ist nur noch der Wohnbereich der Villa erkennbar. Aufgrund ihrer Bauweise aus geraden, regelmäßig behauenen Steinen wurde die Villa auf das 1. Jahrhundert n. Chr. datiert. Löcher in der Wand des Wohngebäudes, die von einem Gerüst stammen, sind ein Hinweis dafür, dass die Villa zweigeschossig war, während Freskenfragmente von ihrer Opulenz zeugen. Die wirtschaftliche Grundlage dieser römischen Villa war die Herstellung wertvoller purpurner Textilfarbstoffe, worauf die große Anzahl von Gehäusen der Purpurschnecke hindeuten, die neben dem Wohngebäude gefunden wurden.
...die Farbe Purpur
In ihrer vollen Funktion bestand die Villa bis zum Beginn des 5. Jahrhunderts. Im Zuge des finanziellen, sozialen und wirtschaftlichen Niedergangs, der während dieser Zeit im ganzen Römischen Reich zu beobachten war, zerfiel auch das herrschaftliche Anwesen Sepomaia. In der Antike war die Farbe Purpur den höchsten sozialen Gesellschaftsschichten, den Kaisern und anderen Adeligen, vorbehalten. Ein Gramm Purpur hatte denselben Wert wie ein Gramm Gold. Purpur wird aus einer Drüse der Purpurschnecke (Murex trunculus und Murex brandaris) gewonnen. Der Schleim aus diesen Drüsen färbt sich unter Sonneneinstrahlung zuerst grün, dann blau und schließlich rötlich, purpurrot und dunkelviolett. Die Farbe Purpur galt als Symbol für Ewigkeit, da sie sich nicht auswusch und unter Lichteinwirkung nicht ausbleichte.
Die Menge Purpurpigment, die zum Färben eines Kleidungsstücks in der Größe einer römischen Toga benötigt wurde, war wertvoller, als dieselbe Menge Gold. Für die Gewinnung von 1,4 Gramm Purpurfarbstoff brauchte man 12.000 Schnecken. Die Herstellung von Purpur wurde von den Phöniziern aus der Stadt Tyros (Libanon) zur Perfektion gebracht, weshalb diese Farbe auch den Namen Tyrischer Purpur trägt. Die Römer übernahmen die phönizische Technologie. Purpur wurde, wie archäologische Grabungen bestätigten, in römischen Villen in Zambratija, in Katoro, auf der Halbinsel Tiola (das früher zum herrschaftlichen römischen Anwesen Insulae Sepomaia gehörte) und insbesondere in Sveti Ivan südlich von Umag erzeugt.
Savudrija heute
Besonders erwähnenswert sind die Reste eines römischen Kastells auf der kleinen Halbinsel Sipar. Je nach den Gezeiten kann man mehr oder weniger von den Überresten dieses Kastells sehen. Die meisten Relikte dieser einstigen römischen Befestigung sind heute unter der Wasseroberfläche zu sehen. Ab der Völkerwanderungszeit und dem frühen Mittelalter teilt Savudrija im Wesentlichen das geschichtliche Schicksal des übrigen nördlichen Istriens. Einen besonderen Reiz Savudrijas bilden die üppige mediterrane Vegetation sowie die zum Teil noch geschlossenen, meist aus Pinien sowie verschiedenen Eichenarten zusammengesetzten Wälder und Wäldchen.
Savudrija ist heute ein vielbesuchter, aber im Vergleich zu anderen Touristenorten in Istrien ein eher beschaulicher Urlaubsort, der mit den wesentlichsten touristischen Einrichtungen aufwarten kann. Es gibt wenige Hotels, jedoch einige Restaurants. Savudrijas Strände sind überwiegend Steinstrände. Es gibt aber auch kleine Kiesstrände. Der an der Küste gelegene Campingplatz diente in den 1990er Jahren während des Bosnienkrieges als Flüchtlingslager für mehrere Tausend Flüchtlinge aus der Republik Bosnien und Herzegowina, die anfänglich in Großraumzelten und später in besser isolierten Familienunterkünften lebten. [1]
Lovrecica (ital.: San Lorenzo)
Lovrečica (ital.: San Lorenzo di Daila) liegt etwa sechs Kilometer südlich von Umag in Istrien. Der kleine Ort gehört verwaltungstechnisch zur Stadtgemeinde von Umag. Lovrečica liegt im nordwestlichen Teil von Istrien an einer kleinen Bucht, der sogenannten Slanik Bay, unweit der Verbindungsstraße Umag-Novigrad. Schon in der antiken Zeit war der Ort besiedelt, das beweisen die römischen Funde aus dieser Zeit, u.a. Steinfragmente und Grabsteine. Die erste schriftliche Erwähnung von Lovrečica wurde im Jahre 1029 in einer Urkunde gefunden, in der der Patriarch von Aquileia dem Bischof....
Weitere Informationen zum Ortsteil Lovrečica (ital.: San Lorenzo di Daila) in der Gemeinde Umag finden Sie hier....!
Tipps:
Weitere touristische Informationen:
Tourismusverband Umag
Adresse:
Umag
Trgovačka 6
52470 Umag
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Telefon: ++385 (0)52 741363
Fax: ++385 (0)52 741649
E-Mail: info@istria-umag.com
Internet: www.istria-umag.com
Quellenhinweise:
1.: Die Informationen zur Geschichte des kroatischen Ortes Savudrija - ein Ortsteil der Stadt Umag in Istrien - basieren auf dem Artikel Savudrija (Stand vom 02.08.2015) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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